Ob in der Wohnung oder im Freien: die Korkenzieherbinse verschönert dank ihrer bizarren Triebe jeden Standort. Die Pflege ist nicht besonders schwierig; werden ihre bescheidenen Ansprüche erfüllt, so wird man sich über viele Jahre hinweg am Anblick der dekorativen Juncus effusus spiralis erfreuen können. Wir haben für Sie alles Wichtige zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Korkenzieherbinse, Juncus effusus spiralis – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Allgemeine Informationen über diese Pflanze
- Ist sie giftig für Menschen oder Tiere?
- Korkenzieherbinse Pflege – Standort
- Substrat
- Korkenzieherbinse pflanzen und umtopfen
- Gießen
- Düngen
- Gehört Schneiden zur Korkenzieherbinse Pflege?
- Juncus effusus spiralis vermehren
- Teilung
- Aussaat
- Was ist bei der Überwinterung zu beachten?
- Krankheiten und Schädlinge
- Pflegefehler
- Video-Tipp der Redaktion: Korkenzieherbinse Pflege
- Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Korkenzieherbinse, Juncus effusus spiralis – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Pflanzenhöhe/-größe: 50 cm
- Blütezeit: Juni – August
- Blütenfarbe: bräunlich
- Standort: hell, sonnig
- Substrat: Teichpflanzen-/Wasserpflanzenerde
- Gießen: viel!
- Düngen: ganzjährig
- Schneiden: nicht notwendig
- Vermehrung: Teilung, Aussaat
- Überwinterung: winterhart
- Giftig: nein
- Heilwirkung: keine bekannt
- Krankheiten & Schädlinge: keine bekannt
Allgemeine Informationen über diese Pflanze
Bei der Korkenzieherbinse, Juncus effusus spiralis, handelt es sich um eine Zierpflanze aus der Familie der Binsengewächse, die nahezu überall auf der Nordhalbkugel im gemäßigten Klima zu finden ist. Sie wächst dort in freier Natur an Teichen, in Mooren sowie auf Feuchtwiesen.
Ihren Namen verdanken die Liebeslocken, wie die Binse auch genannt wird, ihren immergrünen, gedrehten Trieben: diese können bis zu 50 cm lang werden und sind derart eingedreht, dass sie tatsächlich wie Korkenzieher aussehen. Durch die buschige Wuchsform stellen die Korkenzieherbinsen einen besonders schönen Anblick dar, was hierzulande viele Pflanzenfreunde wissen. Sie kultivieren das Gewächs im Garten, am Teich oder als Zimmerpflanze – all dies ist möglich, und überall wird die Juncus durch ihren dekorativen Anblick überzeugen.
Doch die Pflanze kann noch mehr: sie besitzt sehr gute Filtereigenschaften, wodurch sie einem Gewässer Schadstoffe entziehen kann. In einem Teich von Vorteil. Zudem führen die Halme im Winter dazu, dass eine ausreichende Belüftung stattfinden kann, welche wiederum den Nitratgehalt im Wasser niedrig hält und somit die Bildung von störenden Algen verringert.
Ist sie giftig für Menschen oder Tiere?
Kein einziges Pflanzenteil ist giftig für Menschen oder Tiere. Dies ist besonders für Katzenhalter relevant: erfahrungsgemäß spielen Katzen sehr gerne mit den Trieben und beißen auch gelegentlich mal in sie hinein. All das können sie ganz unbesorgt tun.
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Korkenzieherbinse Pflege – Standort
Um sich richtig wohlzufühlen, benötigt das Gewächs einen hellen und sonnigen Standort – sowohl im Freien als auch in Zimmerkultur. An zu dunklen Standorten wird sie zwar nicht eingehen, jedoch passiert etwas Ungewöhnliches mit ihren Trieben: sie wachsen gerade. Bezüglich der Temperaturen ist sie nicht wählerisch: sie kommt mit Minusgraden im Winter ebenso gutzurecht wie mit Hitzeperioden im Sommer.
Substrat
Da es sich bei der Juncus effusus spiralis um eine Sumpfpflanze handelt, benötigt sie ein feuchtes beziehungsweise nasses Habitat. Wird sie als teichpflanze gehalten, so bekommt sie dort alles, was sie benötigt. In Kübelkultur hingegen sollte sie ein wasserspeicherndes Substrat bekommen: Teich- beziehungsweise Wasserpflanzenerde aus dem Fachhandel ist ideal geeignet. Sie kommt jedoch auch mit gewöhnlicher Gartenerde zurecht, was insofern gut ist, da sie auch ganz einfach in ein Beet gepflanzt werden kann. Dabei ist jedoch zwingend darauf zu achten, dass die Erde nicht durchlässig ist, da ansonsten die Füße – sprich: Wurzeln – nicht genug Feuchtigkeit bekommen.
Korkenzieherbinse pflanzen und umtopfen
Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, wie man seine Juncus pflanzen kann:
- Teich
- Pflanzgefäß
- Beet
Idealerweise kommt die Binse in einen Teich, wobei es sinnvoll ist, sie dort hinein in einem großen Gitterkörbchen zu setzen. Dank ihrer Rhizome breitet sie sich schnell aus, und ehe man es sich versieht, ist der gesamte Teich eine einzige Binsenlandschaft. Wer dies wünscht, lässt das Körbchen weg.
Bei der Wahl des Pflanzgefäßes ist zu beachten, dass es keinesfalls unten Löcher haben darf –also ganz anders als für die meisten anderen Gewächse ist. Wer kein solches zur Verfügung hat, kann auch notfalls eines mit Löchern nehmen. Dann ist es jedoch zwingend notwendig, dieses Gefäß in einen Übertopf zu setzen, damit sich wenigstens so Wasser sammeln kann.
Zwar eher selten, jedoch nicht unmöglich ist die Kultivierung im Beet. Wirklich empfehlenswert ist sie nicht, da auf diese Weise kaum eine permanente Feuchtigkeit gewährleistet ist.
Gießen
Wie man sich leicht denken kann, hat diese Sumpfpflanze einen sehr hohen Wasserbedarf. Es ist schlichtweg nicht möglich, sie zu übergießen oder gar Wurzelfäule zu verursachen. Demzufolge kann und muss sie regelmäßig und kräftig gegossen werden, egal wo sie steht. Das Substrat sollte immer feucht sein. Eine sehr kurzzeitige Austrocknung wird zwar verkraftet, sollte jedoch möglichst vermieden werden.
Düngen
Ebenso wichtig wie richtiges Gießen ist auch das Düngen: Korkenzieherbinsen haben einen hohen Nährstoffbedarf, auch im Teich. Spezialdünger kann natürlich verwendet werden; handelsüblicher Flüssigdünger reicht jedoch vollkommen aus. Wichtig ist, dass nur die Hälfte der herstellerseits angegebenen Dosis verabreicht wird. Von April bis September sollte man alle sechs Wochen düngen, in der übrigen Zeit nur alle acht Wochen.
Achtung: Nach dem Umtopfen mindestens zwei Monate bis zur ersten Düngegabe warten!
Gehört Schneiden zur Korkenzieherbinse Pflege?
Es gibt keinen Grund, die wunderschöne Pflanze zu schneiden. Sie hat per se eine außergewöhnliche Wuchsform, die nicht verändert oder verbessert werden sollte. Einzige Ausnahme: vertrocknete Halme können herausgezupft oder -geschnitten werden. Sind nach einem besonders strengen Winter viele Triebe braun, so kann ein kompletter Rückschnitt erfolgen.
Juncus effusus spiralis vermehren
Wer gar nicht genug von den schönen Pflanzen bekommen kann – oder wenn bestehende einfach zu groß geworden sind – , der kann sie sehr gut vermehren. Hierfür stehen prinzipiell zwei verschiedene Methoden zur Auswahl:
- Teilung
- Aussaat
Teilung
Eine sehr einfache Möglichkeit, die Juncus effusus spiralis zu vermehren, ist die Teilung. Diese wird im Frühjahr durchgeführt. Hierfür wird die Pflanze aus ihrem Gefäß geholt beziehungsweise ausgegraben. Mit einem scharfen Messer oder Spaten wird der Wurzelballen geteilt; die beiden so neu entstandenen Pflanzen werden nun getrennt voneinander wieder eingetopft. Gründliches Angießen ist sinnvoll.
Im Übrigen sollte die Teilung nicht nur zur Vermehrung durchgeführt werden: nach einigen Jahren wird eine Korkenzieherbinse gerne sehr groß und ausladend und neigt zu Wucherungen. Wenn nun ihr Wurzelballen geteilt wird, wird dadurch wieder eine schöne Form hergestellt.
Aussaat
Wer sich seine Korkenzieherbinse genau anschaut, wird die kleinen bräunlichen Blüten bemerken. Diese bilden tatsächlich Kapseln mit Samen, welche theoretisch zur Aussaat verwendet werden können. In der Praxis wird dies nur keiner machen, da es sehr viel einfacher ist, seine Pflanze zu teilen.
Was ist bei der Überwinterung zu beachten?
Die Korkenzieherbinse ist komplett winterhart und kann ganzjährig im Freien verbringen – unerheblich, ob im Teich oder Pflanzkübel. Wer jedoch die dekorative Pflanze lieber ins Haus holen möchte, der kann dies tun. Sie sollte dann allerdings nicht unbedingt bei Zimmertemperaturen kultiviert werden, sondern lieber ein wenig kühler stehen.
Alternativ kann sie jedoch ganzjährig an ihrem angestammten Platz in der Wohnung verbleiben – oder für ein paar Wochen in die Sommerfrische ins Freie ziehen. Dort muss sie jedoch zunächst langsam an die Sonne gewöhnt werden.
Während der Überwinterung muss weiterhin gegossen werden – im Freien an frostfreien Tagen. Auch eine Versorgung mit Nährstoffen ist sinnvoll, allerdings nun in einem etwa 8-wöchigen Abstand.
Lubera-Tipp: Falls den Winter über einige Triebe braun geworden sind, können sie im Frühjahr abgeschnitten werden.
Krankheiten und Schädlinge
Gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist die Korkenzieherbinse sehr resistent.
Pflegefehler
Das Schlimmste, was man seiner Juncus antun kann, ist ein sparsames Gießverhalten an den Tag zu legen. Bekommt sie nicht genügend Wasser, wird sie austrocknen, wobei sie noch sehr viel mehr darunter leiden würde als andere Pflanzen. Deswegen ist es absolut notwendig, regelmäßig das Substrat zu kontrollieren. Ansonsten sind Pflegefehler nahezu ausgeschlossen.
Video-Tipp der Redaktion: Korkenzieherbinse Pflege
In folgendem Video stellen wir Ihnen die interessante Pflanze vor und geben Tipps, wie sie am besten kultiviert wird:
Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Diese Fragen stellen Pflanzenfreunde häufig:
Welches Wasser zum Gießen von Liebeslocken?
Ideal ist es, Regenwasser zu verwenden. Wer seinen Pflanzen eine besondere Freude machen möchte, gibt ihnen gelegentlich Teichwasser.
Kann der Übertopf voll mit Wasser sein?
Da es für die Wurzeln ein Hochgenuss ist, im Wasser zu stehen, darf auch der Übertopf voll sein – es kann nichts passieren.
Hat die Korkenzieherbinse eine Heilwirkung?
Bislang ist nichts über irgendwelche Heilwirkungen von Binsen bekannt. Auf jeden Fall hat die Pflanze eine Wirkung auf die Seele, und zwar eine positive. Betrachtet man die wunderschöne, bizarre Wuchsform, so geht einem das Herz auf…
Symbolgraphiken: lebaer -stock.adobe.com